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Ausgangslage

In einer Bürgerwerkstatt brachten die Einwohner:innen von Egenhausen ihren Wunsch nach seniorengerechten Wohnungen zum Ausdruck. Die Gemeinde konnte daraufhin einen geeigneten Investor gewinnen und ein passendes Grundstück im Ortskern finden.

Anstelle eines herkömmlichen stationären Pflegeheims sollte ein ambulantes Quartiershaus entstehen, bei dem Selbstbestimmtheit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für die Bewohner:innen eine große Rolle spielen.

Das von buerohauser entwickelte moderne Pflege- und Wohnkonzept beinhaltet: 

Eine kleine Herausforderung stellte dabei die Hanglage dar: Das 4.600m² große Grundstück weist einen Geländeanstieg von 7-8 m auf.

Konzept & Umsetzung

Die moderne Wohnanlage respektiert die dörfliche Struktur, indem sie einzelne Baukörper geschickt miteinander verbindet und die Bildung eines monotonen Blocks vermeidet. Das Gebäude präsentiert eine zeitgenössische Interpretation der lokalen Bauernhäuser mit großzügigen Satteldächern und fügt sich so optimal in die Umgebung ein. Auch bei der Auswahl der Materialität der Fassade wurde Rücksicht auf Bestehendes genommen: Die Verwendung von Schindeln und Putz greift traditionelles Baumaterial in Egenhausen auf.

Der S-förmige Baukörper schafft Außenbereiche für verschiedene Nutzungsarten: so wurden private Gärten angelegt und ein einladender, halböffentlicher Vorplatz geschaffen. Dieser ermöglicht Begegnungen mit den Dorfbewohner:innen und vereinfacht es den Bewohner:innen, weiterhin am öffentlichen Leben teilzunehmen. Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich zudem eine öffentliche Cafeteria, die bei größeren Veranstaltungen flexibel erweitert werden kann.

Die Anlage fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.

Alle Wohnungen sind so ausgerichtet, dass sie möglichst hell sind, und verfügen über Balkone oder Terrassen. Die Wohnungen und die Außenbereiche bieten einen malerischen Blick auf das nahegelegene Naturschutzgebiet „Kapf“. Aufgrund des Geländeanstiegs wurde das Gebäude nach oben abgetreppt, das Erdgeschoss nach unten und die ersten beiden Geschosse nach oben in den Garten ausgerichtet. 

Die Erschließung der viergeschossigen Anlage erfolgt über ein zentrales Treppenhaus, das alle Etagen verbindet, und einen Aufzug. Zusätzlich wird die Anlage ergänzt durch eine Tiefgarage mit Platz für neun Fahrzeuge, 14 PKW-Stellplätze vor dem Gebäude, davon einer mit einer Ladestation für E-Autos, sowie einer Fläche zum Abschließen von Fahrrädern. 

Der Strom für den Betrieb wird weitgehend über die eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt. Beheizt wird mithilfe einer Luftwärmepumpe und einer zusätzlichen Gastherme.

Um einen effizienten Baufortschritt sicherzustellen, wurden 31 Fertignasszellen direkt zur Baustelle geliefert. In den Nasszellen sind Dusche, WC, Belüftung, Dämmung, Boden/Wandaufbau, Wasser und Strom schon fertig angebaut. Die Nasszellen sind eine Trockenbaukonstruktion und wiegen pro Stück ca. 1,9 Tonnen. Diese Module garantieren nicht nur höchste Qualität, sondern ermöglichten auch einen reibungslosen und zeitsparenden Bauprozess.

Vom Rendering zum fertigen Objekt

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01

Architektonisches Konzept

Unser Konzept beim nicht-offenen Wettbewerb wurde mit einem Preis beim Ideenteil Pflegeheim ausgezeichnet.

Aufgrund der Rahmenbedingungen des Grundstücks mit neuem Erschliessungsweg, großen Bestandsbäumen und angedachten Grünzug im Osten ergibt sich die Situation, dass das geplante Gebäude im Südwesten des Grundstücks liegt. Der geforderte, dreigeschossige Baukörper würde große Schatten auf die eigenen Außenspielbereiche im Norden werfen und die interne Arbeitsabläufe und räumlichen Funktionen über die Geschossigkeit aufwändig darstellen.

Der Entwurf für den Neubau der Kindertagesstätte in Ludwigsburg Oßweil sieht deshalb einen zweigeschossigen Flachbau als kompakten Baukörper vor, welcher nicht nur die Abläufe einer Kita vereinfachen, sondern auch das “Wir”-Gefühl der Kinder stärken soll. Eine Trennung über Geschossigkeit erfolgt nicht in den Gruppen und Aufenthaltsbereichen, sondern mittels den Funktionen. Über dem transparenten und zurückgesetzten Erdgeschoss liegt der großzügige Kita-Bereich als schwebendes Geschoss. Die zweigeteilte horizontale Gliederung bildet, auch in der Ausformulierung der Fassade, die unterschiedlichen Funktionen des Neubaus ab und ist sowohl in der Form als auch in der Materialität ablesbar. Somit wird auch der städtebaulichen Lage und dem topologisch von der neu geplanten Straße südlich des Pflegeheims aus um ein Geschoss abfallenden Gelände Rechnung getragen. 

Das offen und transparent gestaltete Erdgeschoss trägt maßgeblich zur Zonierung und dem Erscheinungsbild des Baukörpers bei und verschafft dem Gebäude seine Leichtigkeit und Durchlässigkeit. Eingestellte Boxen mit unterschiedlichen Funktionen halten den Grundriss nicht nur zusammen, sondern bilden auch gleichzeitig immer wieder gezielte Zwischenbereiche, sowie räumliche Abschlüsse. Im Erdgeschoss sind neben den zentralen Garderoben, die Sozialräume der Mitarbeiter, ein Besprechungsraum für Elterngespräche, die Anlieferung für den Küchenbereich und Außentoiletten untergebracht. Sämtliche Räumlichkeiten für den Kita-Alltag sind auf der oberen Ebene untergebracht. 

Der großzügig überdachte Haupteingangsbereich liegt an einem Vorplatz. Gespräche und Wartezeiten können hier verbracht und Fahrräder abgestellt werden. Eine Schleuse schützt den Innenraum vor Wind und Wetter, direkt angegliedert ist der Abstellraum für Kinderwagen. 

Das auskragende Obergeschoss ist als „Leuchtturm“ zwischen den Bäumen von Süden her kommend der Auftakt einer eher kleinmaßstäblich gestalteten Umgebungsbebauung nördlich der Straße Am Hirschgraben. Es ist aus allen Himmelsrichtungen gut sichtbar, rückt die neue Kindertagesstätte dadurch ins Bewusstsein der Bevölkerung, wenngleich es sich in der Höhe zurücknimmt. In seiner architektonischen Ausformulierung werden hierbei bewusst gestalterische Fassadenelemente wie z.B. zusammenhängende große „Schaufenster“ in den Gemeinschaftsbereichen und Gruppenräumen sowie eingeschnittene Loggien- und Terrassenbereiche ausgebildet, welche das Fassadenbild prägen und die Funktionen abbilden. 

Im Innern ist das offen gestaltete Obergeschoss klar strukturiert. Jede U3-Gruppe hat ihren in sich funktionierenden Bereich mit Rückzugsecke, Abstellraum und Loggia. Im zentralen, lichtdurchflutenden Bereich mit Ausblicken und alle Himmelsrichtungen wird zusammen begegnet, gespielt, gewerkelt, gerannt, vorgelesen, gekocht und gegessen. Er bildet das Herz der Kita und fungiert als eine Art Marktplatz, wenn die Zeit dafür ist. Kleine Kinder unter U3 benötigen ihren Rückzugsraum, manchmal auch ohne den Lärm und Spieltrieb der großen Ü3-Kinder. Deshalb sind diese beiden Gruppen separat mit eigenem Vorbereich abgebildet. Sie sind so angelegt, dass in den Randzeiten der Betreuung mit weniger Personal die Kinder in ihren gewohnten Räumen bleiben können. Trotzdem sind die U3-Kinder bewusst nicht in einem anderen Geschoss untergebracht, damit die größeren Kinder auch mal zu Besuch und zum ruhigen Spielen vorbeikommen können. Es gibt kein “die anderen Kinder”, es gibt nur ein “Wir”.

02

Städtebauliche Einbindung & Freianlagen

Der Baukörper der neuen Kindertagesstätte fungiert als nördlicher Auftakt des zukünftigen Planungskonzepts der Stadt Ludwigsburg. Die umgebende Bebauung am Hirschgraben ist mit kleineren Wohnhäusern eher niedrig. Bewusst ist eine flächige, Zweigeschossigkeit gebildet, die sich topographisch in die umliegende nördliche Umgebungsbebauung einfügt und als Gegenpol zum Pflegeheim, welches sich auf kleinstmöglichem Fußabdruck in die Höhe erstreckt, darstellt. Es wird Rücksicht auf den Baumbestand im Norden genommen und der Fußabdruck des Gebäudes im Erdgeschoss entlang der geplanten Baulinie platziert. Im Obergeschoss kragt der Baukörper allseitig aus und ermöglicht somit eine Hauptfunktionsverteilung der neuen Kindertagesstätte auf nur einem Geschoss. Dieses obere Geschoss schwebt zwischen den Bäumen und tangiert somit weder deren Baumkronen, noch die Baumwurzelzone. Durch die angestrebte 2-Geschossigkeit wird nicht nur ein kompakter Baukörper geschaffen, sondern gleichzeitig auch die eigene Beschattung im Gartenbereich reduziert und für eine ausreichende Belichtung gesorgt. Auch ein hohes Maß an überdachter und qualitativ hochwertiger Außenraumfläche entsteht. Dies gelingt unter anderem durch das gläsern und transparent ausgebildete Erdgeschoss, welches die Blickbezüge und Sichtachsen in die Freibereiche und hin zur Grünen Fuge nicht nur zulässt, sondern gezielt inszeniert.

Das Prinzip der im Erdgeschoss eingestellten Boxen lässt Innen und Außen miteinander verschwimmen und erzeugt einen gestalterisch ansprechenden und überdachten Bewegungsraum. Ein Sonnengarten im südöstlichen Teil bringt Sonnenstrahlen in den frühen, meist temperaturtechnisch noch angenehmen Morgenstunden, wohingegen der restliche Außenbereich auch in der glühenden Mittagssonne noch uneingeschränkt nutzbar bleibt. Im Südosten schließt der neue Baukörper in einer Linie mit dem neuen Pflegeheim ab. Dieses platziert sich bewusst an der südöstlichen Grundstücksgrenze, um eine vollflächige Beschattung der Kita zu vermeiden und einer südlichen Wandausbildung entgegenzuwirken. Ein großzügiger Freiflächenbereich im Südwesten entsteht, welcher nördlich in einer Verbindungsachse zur Grünen Fuge mündet. Ein umlaufender Spazierweg umrundet das neue Pflegeheim und terrassiert somit den südwestlich um ein Geschoss abfallenden Grünbereich. Städtebaulich wird bewusst eine 5-Geschossigkeit gewählt, um den Fußabdruck möglichst klein zu halten und sich topographisch in die Umgebung nach Süden einzufügen. Auch hier wird mit einem transparent ausgebildeten Erdgeschoss der Blick durch das Gebäude und von der Grünraum Außenfläche hin zur Grünen Fuge im Osten geleitet.

03

Innere Organisation

Das Eingangsfoyer als transparentes Bindeglied zwischen den Funktions- und Außenräumen dient mit seiner großzügig freiliegenden Treppe als Verteiler über zwei Stockwerke. Zur barrierefreien Erschließung ist ein Aufzug unmittelbar an den Windfang angrenzend eingeplant, welcher auf Grund der Zweigeschossigkeit nur von den U3-Kindern und Anlieferung genutzt wird. Im Erdgeschoss sollen Innen- und Außenraum verschmelzen. Funktionsboxen geben dem Raum einen Rahmen, lösen die Gebäudegrenzen jedoch nahezu auf. Im Obergeschoss hingegen wird der Außenraum gezielt in Szene gesetzt: vereinzelte Dachterrassen, bodentiefe Verglasungen oder große Guck- und Schaufenster geben gezielt einen Blick ins umgebende Grün. Von innen nach außen gedacht gibt der Entwurf somit eine klare architektonische Haltung und vertikale Trennung der Funktionen vor. Im Verteilerbereich, dem Herzen des Gebäudes, entstehen in beiden Geschossen somit gezielte Sicht- und Blickachsen, Durchblicke und Einblicke, auf die Umgebung und grüne Fuge, eine Verbindung zwischen Innen und Außen.

04

Funktionsbereich

Im Erdgeschoss bildet das gläserne Foyer und Herzstück den zentralen Ort, von dem die Orientierung im Gebäude ausgeht. Der Kinderwagenabstellraum ist von Außen und Innen zugänglich und dem überdachten Eingangsbereich zugeordnet. Im vorderen, südlichen Eingangsbereich befinden sich die Garderoben der U3 Kinder mit direkter Anbindung zum Treppenhaus und Aufzug ins Obergeschoss. Die Ü3 Garderoben orientieren sich nach Norden hin zum Gartenbereich und liegen in direkter Verbindung zum großzügig gestalteten Treppenaufgang ins Obergeschoss. Eingerahmt wird die große Freitreppe mit Rutsche durch zwei Funktionsregale. Auf der Seite des U3-Bereichs mit Garderobe für die Schmutzkleidung und Gummistiefel, sowie angrenzendem Zugang zum überdachten Außenbereich. Auf der anderen Seite mit Materialschränke zum angrenzenden Personalbereich. Dieser Bereich erhält somit seine Privatsphäre und liegt nicht im zentralen Besucherverkehr. Das Leitungsbüro mit Besprechungsraum für Elterngespräche ist jedoch mit Blick auf den Eingangsbereich verortet. Ein Außen-WC kann bei Gartennutzung einfach erreicht werden. Innen ist ein Sanitärblock zum Händewaschen nach Wiederbetreten des Hauses angeordnet, sowie ein weiteres WC.

Das Herzstück des Obergeschosses bilden die beiden Funktionsräume Cafeteria und Bewegungsraum, welche beide durch flexible Erweiterbarkeit eine Verschmelzung mit dem Verteilerbereich im zentralen Bereich generieren. Der Bereich für die U3 Kinder ist direkt angrenzend an den Aufzug und das Treppenhaus platziert. Beide U3-Gruppenräume sind in einer Einheit mit Verteilerzugang zusammengeschaltet. Dies bietet eine bessere

Überschaubarkeit und einen geschützten Rahmen für die Kleinsten im Gebäude. Vorteilhaft ist trotzdem, dass die U3-Kinder zu Besuch vorbeikommen können. Die Bereiche für Ü3-Gruppen sind in sich funktionierend aufgebaut. Ein separater Zugang mit Vorbereich, Abstellraum und Kuschelecke. Neben einem großzügigen Spielbereich verfügt jede Gruppe über ihren eigene, teilüberdachte ist eine eigene Außenterrasse, welche im Sommer den Gruppenraum erweitert. 

05

Erschließung (extern)

Über den neuen Nord-Süd Verbindungsweg zwischen Kita und Pflegeheim wird die Kindertagesstätte von den zugewiesenen Personal- und Bring-Hol-Stellplätzen fußläufig schnell erreicht. Der großzügig überdachte Eingangsbereich ist im südwestlichen Teil des Grundstücks verortet und wird durch einen kleinen Vorplatz markiert. Die Wegeverbindungen, auch zum Pflegeheim, sind bewusst frei von Verkehr geplant, lediglich die Anlieferung im südlichen Grundstücksbereich der Kita bildet die Ausnahme. Die notwendige Anlieferung erfolgt seitlich, damit der parkende Lieferverkehr nicht den sonstigen Ablauf behindert. Die weitere Verteilung innerhalb erfolgt in einem separaten Bereich und mit einem als Durchlader ausgebildeten Aufzug, welcher direkt den Küchenbereich im Obergeschoss erschließt und dem Essbereich zugeordnet ist. Der Gartenzugang für die Kinder ist über eine Schmutzschleuse und zugeordneten “Gummistiefelregalen” gestaltet. Der gesamte Freibereich der Kindertagesstätte ist eingezäunt. Sämtliche Lagerräume für Spielgeräte, Spielhöhlen und Lagerflächen sin in den Boxen untergebracht und einfach zu erreichen.

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06

Ausgangssituation/Idee

Unser Beitrag beim Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb zum Umbau, Sanierung und Erweiterung Rathaus Neuried.

Ein Ensemble aus 3 bestehenden Baukörpern soll zu einer Einheit verbunden werden. Als Herzstück und Bindeglied dient hierfür ein transparent ausgebildetes Foyer.

Inmitten in Altenheim, einem Ortsteil der Gemeinde Neuried im Ortenaukreis, soll das bestehende Dreierensemble aus Rathaus, Bauamt und Bürgerbüro zu einem gesamtheitlichen Gebäudekomplex umgestaltet werden.

Aktuell erfolgt die interne Zuwegung zwischen den drei Häusern ausschließlich übers Freie. Die Orientierung ist unübersichtlich und schwierig gestaltet und die barrierefreie Nutzung nicht abbildbar. Die bestehenden Gebäude haben jeweils unterschiedliche Geschosshöhen und die Zugangssituationen befinden sich auf verschiedenen Höhenniveaus.

Die Entwurfsidee sieht es vor, sowohl eine klare Gebäudestruktur für optimierte innere Abläufe, als auch eine städtebaulich angepasste Figur mit klar definierten Außenräumen zu schaffen.

07

Konzept

Das Gebäude Friedrichstraße 4 wird um ein Tiefgaragenraster verlängert und durch die Neubelegung mit den Funktionen Bürgerbüro im Erdgeschoss und Sitzungssaal im Obergeschoss zum “Haus des Bürgers”. Das vorhandene Dachgeschoss wird rückgebaut und das Obergeschoss auf das Niveau Friedrichstraße 2 angehoben.

Durch die Ausformulierung eines verbindenden Foyers als transparenter Baukörper erfolgt die Haupterschließung nun zentral über dieses neue Herzstück. Von hier ergeben sich Durch- und Ausblicke in den geschützten Garten im nordwestlichen Teil und zum neu gestalteten Vorplatz. Eine städtebaulich klare Ankommenssituation wird geschaffen und ein neuer Haupteingang entsteht.



Die barrierefreiheit ist durch einen neuen, im Rathaus verorteten Aufzug gegeben und die Flächen durch neu eingeteilte Funktions- und Raumverteilungen optimal genutzt.

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08

Städtebau

Unser Beitrag beim nicht-offenen Wettbewerb zum Neubau der Kindertageseinrichtung Endingen.

Die neu geplante Kita in Balingen-Endingen steht in einer Wohnsiedlung, umgeben von einer
Bebauung mit einer Geschossigkeit bis 3 Stockwerke. In der näheren Umgebung sind durch Reihung auch größere Gebäudevolumen vorhanden.
Der Entwurf sieht vor, dass das gesamte Raumprogramm in einem prägnanten Gebäudekörper
abgebildet wird. Dieser nimmt umgebende Gebäudekanten entlang der Straße auf, stellt jedoch auch einen Abschluss für die offene Fläche dar. Ein Grundstück ohne klare Ausrichtung und Raumkanten.
Ein mehrkantiger Gebäudekörper mit klarer Gebäudehülle, ohne zusätzliche Anbauten, wird gebildet. Lediglich eine im Garten platzierte Funktionsbox komplettiert das Ensemble.

Der Eingangsbereich liegt an einem kleinen Vorplatz mit Baum an der nordwestlichen Gebäudeecke.
Die Nebenräume sind in einer Spange ebenfalls nach Norden hin orientiert, damit die Südseite zum Garten hin den Gruppen- und Aufenthaltsräumen zur Verfügung steht. Im Süden entsteht ein großzügiger Gartenbereich, welcher mit dem bestehenden Spielplatz vereint wird.
Parken für Eltern und Mitarbeiter erfolgt entlang der Straße. Der Gehweg ist zum Schutz der
Fußgänger (vor allem Eltern und Kinder) an die Kita verlegt. Die Anlieferung liegt seitlich und tritt wenig in Erscheinung.

09

Architektur

Das Gebäude der neuen Kindertagesstätte steht als Solitär mit “geschliffenen Kanten” an jeder Seite auf dem Grundstück. Glatte Wandoberflächen sollen diesen Entwurfsansatz unterstützen. Auf zusätzliche Elemente wie Dächer oder Treppen wird daher verzichtet. Kleine und große, teilweise verspielt platzierte Öffnungen geben die Funktionen des Innenraums wieder. Die Vielkantigkeit des gesamten Volumens wird in der Dachform fortgesetzt und endet in dem zentralen mehreckigen Oberlicht, welches als aufgesetzte Haube dem Gebäude einen starken und eigenständigen Charakter verleihen soll.

Eine monochrome Gebäudehülle in reduzierter Farbigkeit, jedoch Vielfältigkeit in Struktur der
Holzfassade machen das Objekt einzigartig. Die Fassadenschalung ist weder senkrecht noch
waagerecht. Ein Spiel welches aus dem Grundriss entsteht und in der Fassade und seine Fortsetzung findet.
Sämtliche Räume sind an der Gebäudehülle entlang platziert. Im Zentrum entsteht durch die
fünfeckige Grundform ein Raum, der als Herz des Gebäudes dienen soll, lichtdurchflutet durch ein große Lichtkanone im Dach. Eine zentrale Treppe, welche aus einem Podest mit Sitzstufen entsteht, bildet die Verbindung über beide Geschosse. Hier soll das Leben stattfinden: es wird gespielt, um die Wette gerutscht oder geklettert, zusammen gelesen oder auf die Eltern gewartet!

Großzügige Verglasungen an jeder der drei prägnanten Gebäudeecken lassen keine dunklen Ecken und Flure entstehen. Diese Ecken sind immer mit besonderen Raumfunktionen wie Garderoben oder der Werkstatt belegt, damit eine gewisse Transparenz entstehen kann.

10

Innere und äußere Erschliessung und Funktion

Die Garderoben liegen nicht vor den Gruppenräumen, sondern im Foyerbereich zwischen Eingang und Zugang zum Garten. Auf diese Weise ist der Schmutzbereich zusammengefasst und die restliche Kita soll nur mit Hausschuhen erlebt werden.
Eine Gruppe unten, drei oben! Zu Beginn sind die drei Ü3 Gruppen im Obergeschoss vorgesehen, der Materialraum wird in dieser Zeit als Wickelraum genutzt. Zum späteren Zeitpunkt wendet sich das Blatt und die Ü3 sind unten und die U3-Kinder im Obergeschoss. Material- und Wickelraum lassen sich flexibel tauschen.

Der Zugang zum Garten erfolgt direkt von der Garderobe aus mit Gummistiefelregal. Ein Aussen-WC reduziert den Schmutz im Innern und vereinfacht die Abläufe für die Betreuer.
Alle Nebenräume sind in beiden Geschossen in einer Spange nach Norden platziert.
Jedem Gruppenraum ist ein Nebenraum und Materiallager zugeordnet. Dieses kann je nach Bedarf auch als Wickelraum genutzt werden.
Der Essbereich und der Multifunktionsraum im Erdgeschoss können großzügig zur Mitte hin geöffnet werden. Die Garderoben sind in zwei Bereiche gegliedert, was den Kleinen zur besseren Orientierung dient.

11

Struktur und Materialität

Die neue Kindertageseinrichtung soll eine einfache Plattengründung erhalten. Das gesamte Gebäude wird ab Oberkante Bodenplatte in Holzrahmenbauweise erstellt, um den planerischen Ansprüchen an eine nachhaltige und ökologische Bauweise gerecht zu werden. Die Vorfertigung und schnelle Montagemöglichkeiten hierbei sind bewusst eingeplant. Soweit gefordert, wird auf nachhaltige und langlebige Baustoffe gesetzt. Die Geschossdecke über EG ist in CLT-Bauweise geplant. Auch alle anderen konstruktiven Elemente sind in Holzbauweise angedacht.
Das Eingangsbereich ist für Ein- und Ausblick großzügig verglast, wobei die Auskragung des
Obergeschosses als Wetterschutz dient. Die glatt ausformulierte Fassadenstruktur, bei der sich
vertikale und horizontale Bereiche spielerisch abwechseln, gibt dem Baukörper zur Straße hin sein monolithisch anmutendes Erscheinungsbild. Einzelne, sich im Format abwechselnde Lochfenster, wecken Interesse nach mehr und gestalten den Baukörper spielerisch. Zum Garten hin zieht sich das Fassadenbild, den vorgesetzten Fluchtbalkon überspielend, konsequent durch. Hierbei werden bewusst größere Ausschnitte gewählt, um das Gebäude zum Garten und zur Sonne hin zu öffnen. Die dahinterliegende Hausfassade wird großzügig verglast und erhält durch die den Balkon umlaufende Hülle gleichzeitig einen konstruktiven Sonnenschutz.

Ein warmer Grünton umhüllt die vorvergraute Holzfassade und strahlt nicht nur Ruhe, sondern auch Sicherheit und Geborgenheit aus. Zusammen mit der extensiven Dachbegrünung, der 5. Fassade, ergibt sich so ein einheitliches, rundes und schlüssiges Gesamtbild. Robuste und langlebige Materialien im Eingangs- und Garderobenbereichsorgen für einen nachhaltigen Aspekt und berücksichtigen die Unterhaltskosten. Passend dazu wird Sichtestrich im Erdgeschoss als Bodenbelag gewählt, um einen fließenden Übergang von innen nach außen und zugleich Robustheit zu schaffen.

Im Obergeschoss soll das Material Holz in unterschiedlicher Art und Weise eingesetzt: Nicht nur als Konstruktionsmaterial in Wände und Decken, sondern auch sichtbar in Akustikoberflächen, Möbeleinbauten, Türen und Treppen. Die Fassade wird durch die sich in ihrer Richtung abwechselnden Elemente und unterschiedlichen Öffnungen fein gegliedert. Holz als nachhaltiger Baustoff, soll für ein gutes Raumklima und Wohlfühlatmosphäre für die Kinder sorgen. Wertigkeit bedeutet Nachhaltigkeit und somit auch Wertschätzung von allen Beteiligten.

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Ein modernes Ensemble bestehend  aus 23 Wohnungen mit Tiefgarage verleiht dem Stadtquartier am Fuße der Altstadt ein neues Gesicht.

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Idee / Ausgangslage

Nach dem Abbruch des evangelischen Gemeindehauses hatte die Stadt Altensteig das 1.400 qm große Gelände in der Rosenstraße von der Kirche erworben und einen Wettbewerb über mögliche bauliche Nutzungen und deren architektonische Umsetzung ausgeschrieben. Eine besondere Chance stellte die Möglichkeit dar, das historische Gasthaus „Zur Rose“ in die Neugestaltung mit einzubeziehen: Die Eigentümer erklärten sich bereit, das alte Gebäude abzureißen und den Neubau im Rahmen einer gemeinsamen Platzgestaltung vorzunehmen. Aus dem Wettbewerb ging das Konzept von buerohauser als Sieger hervor. Die angegliederten öffentlichen Nutzungen der „Rose“, das Wohn- und Gewerbehaus, sowie die ansässige Bank, beleben den neu entstehenden Rosenplatz und verleihen so der Stadtmitte von Altensteig ein neues Gesicht.

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Konzept

Zusammen mit der Stadt und den Eigentümern des früheren Gasthauses “Zur Rose” wurde die Neubelebung des Platzes geplant.

Wir von buerohauser verantworteten hier als Generalplaner die Entwicklung des Ausgestaltung der Gebäude mit Freiräumen. Wichtig war uns als Generalplaner dabei an diesem exponierten Platz architektonische Bezüge in die gebaute Umgebung zu schaffen. Denn so wird es möglich, das Neue mit dem Gebauten und Vorhandenen zu verknüpfen, ohne das Vorhandene zu kopieren.

Gestalterisches Ziel von buerohauser war es, eine dem Ort und der Nutzung angemessene, klare, zeitlose Architektur entstehen zu lassen.

14

Umsetzung

Umgesetzt sind drei giebelständige, also mit dem Giebel zur Rosenstraße hin ausgerichteten, Baukörper.

Der Baukörper besteht aus einem Wohngebäude mit Gewerbe im Erdgeschoss an der Ecke Bädergäßchen / Rosenstraße sowie im rückwärtigen Bereich aus zwei mehrgeschossigen Wohngebäuden, die durch unterschiedlich angelegten Größen der Grundrisse eine barrierefreie, generationsübergreifende Nutzung zulassen. Zwischen den Gebäuden spannt sich ein kleiner geschützter Innenhof auf, der soziale Begegnung ermöglicht.

Insgesamt sind 23 neue Wohnungen und eine Gewerbeeinheit entstanden, die alle barrierefrei erreichbar sind. Unter dem Wohngebäude liegt eine Tiefgarage mit 16 Stellplätzen, welche stadträumlich günstig, an der abgewandten Seite, neben der „Rose“ erschlossen wird. Das nachhaltige Energiekonzept sieht für die Gesamtanlage vor, dass die Heizenergie aus der städtischen Nahwärmeversorgung genutzt wird.

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Städtebauliche Bezüge

Als Generalplaner haben wir entschieden, dass das neue Gesicht dieses Stadtmittelpunktes, bisher geprägt durch den Neubau der ansässigen Bank, nun mit dem Neubau der Gastronomie Rose und unser barrierefreies, Mehrgenerationen-Wohnen mit daran angeschlossener Gewerbeeinheit Bädergäßchen weiter aufgewertet werden soll.

Die neu entstehenden Nutzungen sorgen zudem für eine Belebung des Rosenplatzes. Es entsteht eine interessanten Platzfolge vom neu gestalteten Marktplatz über den neuen Rosenplatz zum offenen dennoch geschützten Innenhof. Unsere Gebäude schließen sich dabei qualitativ an die Wertigkeit der bereits existierenden Gebäude am Platz an, nutzen aber die Stadtbildformen der Altstadt: als giebelständige Häuser. Dabei geht es uns um die ganzheitliche integrative Ausformulierung und um die Übersetzung von Architektur auf die neue Szenerie. 

Das Eckgebäude, das Gewerbe und Wohnen vereint, markiert als „Torsituation“ den Aufgang in die obere Altstadt. So wird die Verbindung zwischen dem unteren zum oberen Stadtteil gestärkt. 

Zum Fluss hin plant die Stadt in Zukunft eine Aufweitung des Rosenplatzes mit Abtreppung zum Flussufer. Unsere beiden neuen giebelständigen Baukörper rahmen und fassen so diesen Platz.

Die Eigentümer der “Rose” planen den Neubau des Gebäudes, das auch ein Bistro beherbergen soll, selbst – unter der Berücksichtigung der vorher gemeinsamen Entscheidungen zum Platz. Zu Grunde lag dabei die gemeinsame Steuerung der Grundrisse, Formen und der Rahmenbedingungen. Eine starke Partnerschaftlichkeit und Teamarbeit mit dem anderem Architekturbüro bewirken, dass der Gesamteindruck des neuen Platzes harmonisch und wie aus einem Guß wirkt, aber jedes Büro die eigenen Verantwortungen behält.

Hochwassergebiet

Die Gebäude stehen im Hochwasserrisikogebiet, daher wurden einige Maßnahmen getroffen:

  1. Die Zufahrt zur Tiefgarage wurde über den Gehweg erhöht ausgebildet.
  2. Vor der Abfahrt zur Tiefgarage wurde eine mobile Hochwasserschutzwand aus Aluminium ausgeführt, deren Segmente jederzeit einsatzbereit sind.
  3. Vor dem Sektionaltor vor Tiefgarage wurde eine große dimensionierte Wasserrinne eingebaut, um durch sickerndes Wasser vor dem Rolltor abfangen zu können.
  4. In der Tiefgarage ist eine leistungsfähige Wasserrinne eingebaut, die bis dahin anfallendes Wasser aufnimmt.
  5. Weiterhin wurde eine Hebeanlage installiert, die im Extremfall anfallendes Wasser über die Rückstauebene in die Kanalisation pumpt. Die technischen Komponenten wurden mit Signaleinrichtungen eingerichtet, die den möglichen Ausfall der Geräte sichtbar und hörbar machen, damit im Notfall diese schnell wieder in Betrieb genommen werden können.
  6. Die Rückstauebene ist mit einer Rückstauklappe gesichert.
  7. Das an der Straße gelegene Haus “Gewerbe-Wohnen” ist nicht unterkellert und das Erdgeschoss Niveau liegt deutlich über dem im Hochwasserfall wasserführenden Straßenniveau.
  8. Die Gebäude sind an die Nahwärme angeschlossen, weswegen es auf dem Niveau der Tiefgarage eine wasserunempfindliche Übergabestation gibt.
  9. Die Bauweise des Gebäudes “Gewerbe-Wohnen” ist im Erdgeschoss im massiven Beton als “Weiße Wanne” ausgebildet.
  10. Sämtliche Freiflächen wurden im Gefälle ausgebildet und mit reichlich Hof-Töpfen und Leitungen zur Ableitung des Oberflächenwassers ausgestattet.
Quelle: https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/
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Funktion und Raumprogramm

Die zwei Gebäude sind folgendermaßen aufgeteilt: Ein Wohn-Geschäftshaus und ein Wohngebäude. Das zur Rosenstraße giebelständige Wohn-Geschäftshaus besteht aus drei Vollgeschossen mit Dachgeschoss und verläuft entlang des Bädergäßchens. Die 60m² große Gewerbeeinheit ist im Erdgeschoss verortet, die neun Eigentumswohnungen liegen aufgeteilt vom 1. Obergeschoss bis Dachgeschoss.

Das Wohngebäude besteht aus zwei aneinander gerückten, auch giebelständigen Baukörpern. Durch die zwei versetzten Giebel sieht es so aus, als ob es zwei eigenständige Gebäude sind. Das Treppenhaus verbindet beide Baukörper miteinander und lässt dadurch, und durch den zusätzlichen Aufzug, alle 14 Eigentumswohnungen barrierefrei erschließen. 

Alle Wohnungen sind zwischen 45 und 130 m² groß.

Die Räume erhalten durch kluge Planung der Fenster viel Licht und wirken dadurch hell und freundlich.

Die Tiefgarage mit 16 Stellplätzen befindet sich unterhalb dieses Wohngebäudes und stellenweise unter dem neuen Platz. So ist es möglich, dass über die Tiefgarage auch das neue Gebäude des Restaurants Rose erreichbar wird. Von der Tiefgarage aus erreicht man auch über den Lift barrierefrei die Wohnungen im Wohngebäude.

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Konstruktionen und Materialien

Beide Gebäude sind als Massivbau ausgeführt, die Dachgeschosse in zeitgemäßem Holzbau.

Die Baukörper sind durch umlaufende Gesimse horizontal gegliedert. Diese Gliederung teilt die Fassade in Sockel, Mittelteil und Dachabschluss auf. Hierzu entwickeln sich die Größen und Achsraster der Fassade entsprechend. Es wird ein gedeckter heller Putz gewählt. Dabei wird die Fassadengliederung noch durch unterschiedliche Putz-Strukturierungen um Fenster und Türen hervorgehoben, welche diese so zusammenfassen.

Aus den Wohnungen entstehen spannende Blickbeziehungen hinüber zum Marktplatz und in die obere Stadt. Jede Wohnung verfügt über einen großzügigen Balkon. Diese Balkone entwickeln sich gestalterisch über die umlaufenden Gesimse aus den Baukörpern heraus.

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Ergebnis

Die Baukörper selbst fügen sich in ihrer Dachform und Stellung sowie durch ihre Maßstäblichkeit in die umgebende Bebauung der Altstadt ein. Dadurch wird ein harmonischer Einbezug der Stützmauer in das Altensteiger Stadtbild geschaffen.

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Idee / Ausgangslage

Eine bisher größtenteils brachliegende Fläche mitten in einem Wohngebiet soll zukünftig Raum für ein neues Quartier schaffen. Die alte Sporthalle, die auch auf der zur Verfügung stehenden Fläche steht, wird dazu abgerissen.

Inmitten eines Stadtteils einer norddeutschen Großstadt entsteht der neue Hauptsitz eines Sozialwerks, das “Quartier am Alten Sportplatz”. 

Ziel ist es, nachhaltige Strukturen zu schaffen, um zur Stabilisierung der sozialen Infrastruktur beitragen zu können: Der Neubau einer Kindertagesstätte, zwei Wohngebäude mit Pflegeeinrichtungen in den Erdgeschossen und das neue Verwaltungsgebäude des Sozialwerks bilden die Gebäudegruppe. Dort wo die Sporthalle stand, wird eines der Wohngebäude stehen. Ein Teil der Fläche wird in Zukunft als Parkanlage Platz für Freizeit und Begegnung im Freien stiften. Die neuen Gebäude werden durch bestehende und neue Laubbäume eingerahmt.  

Die Kinder- und Pflegeeinrichtungen, sowie die Parkanlagen mit Spiel- und Freizeitmöglichkeiten sind kinder- und familienfreundlich: Die bisher unbebaute Fläche wird nun mit Leben gefüllt.

Lageplan: Die alte Sporthalle, hier das große Gebäude, wird abgerissen. Das Wäldchen wird bebaut, genügend Parkfläche wird zurückgegeben. ©Google.Maps
Lageplan: Die alte Sporthalle, hier das große Gebäude, wird abgerissen. Das Wäldchen wird bebaut, genügend Parkfläche wird zurückgegeben. © Google
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Konzept

Die dreigeschossige Hauptverwaltung des Sozialwerks wird als Kopf des Gebäudekomplexes an der höchsten Stelle des Geländes liegen und schafft somit die Verbindung des Quartiers entlang der Straße Im Weinberge zur Oslebshauser Heerstraße. Diese höchste Stelle bildet eine präsente und attraktive Raumkante zur Oslebshauser Heerstraße, der wichtigsten Achse für die innere Erschließung des Stadtteils. 

In Richtung Westen, mitten auf der Fläche, entstehen in dem leicht abfallenden Gelände zwei neue Wohngebäude mit insgesamt 32 Wohnungen. In den Erdgeschossen befinden sich eine “Junge Pflege”-Einrichtung und eine Pflege-WG. Diese beiden Gebäude sind ebenso mit drei Vollgeschossen geplant und schaffen dadurch einen dynamischen Übergang zum vierten Gebäude, der zweigeschossigen Kindertagesstätte. Diese wird ganz im Westen, auf der Fläche des Wäldchens stehen und wird für 80 Kinder Ort für Spiel und Spaß.

Geländeübersicht mit Entwurfsplan der vier Gebäude. Gebäude 1: Verwaltung, Gebäude 2: Junge Pflege, Gebäude 3: Pflege-Wg, Gebäude 4: Kindertagesstätte
buerohauser_Projektentwicklung_Städtebau_Verdichtung Wohngebiet
Projektansicht
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Umsetzung

Die Außenwände der Neubauten werden im Mauerwerk mit einer hinterlüfteten Klinkerfassade hergestellt und fügen sich somit gut in das Stadtbild und die Umgebung ein.

Die Dächer der drei Gebäude werden als Flachdächer ausgebildet, wobei die Attika schräg verlaufen und einen Höhenversatz von bis zu einem Meter an den Ecken haben. Dadurch entsteht die gefaltete Wirkung, gleich wie bei dem Neubau der Kindertagesstätte, die ein flach geneigtes und gefaltetes Dach hat. 

Die Dächer werden extensiv begrünt. Die Dachbegrünung wirkt sich nicht nur positiv auf den Energieverbrauch und den Schallschutz aus, sondern leistet auch einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz, indem aufgefangenes Wasser verdunsten kann, was so einen kühlenden Effekt auf die Umgebung hat.

Die Dächer werden in Teilbereichen mit einer PV-Anlage ausgestattet, was zusätzlichen positiven Effekt auf den Energieverbrauch hat.

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Der zweite Bauabschnitt des Stadtplanungs-Projekts des Echterdinger Carrés überzeugt mit großzügigen Flächen für Einzelhandel und Gewerbetreibende und hochwertigem Wohnraum für Privatpersonen jeden Alters. Die zentrale Lage und der gute öffentliche Anschluss machen das Objekt auch als Geldanlage interessant. Die Ladenflächen wurden vier Monate vor Plan Ende November 2012 feierlich eröffnet.

Ausgangspunkt

Im Herbst 2010 ist der erste Bauabschnitt am Zeppelinplatz eingeweiht worden und erfreut sich großer Resonanz in der Bevölkerung. Im zweiten Bauabschnitt erweitert sich das Echterdinger Carré auf einer zusätzlichen Grundfläche von ca. 1.700 m², auf der sich hochwertige Einzelhandels- und Büroflächen mit erstklassigem Wohnraum ergänzen.

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Architektur Geschäftshaus

Das Geschäftshaus ist mit zwei zur Hauptstraße ausgerichteten Giebeln innerstädtisch den Vorgaben des Städtebaus und der Stadtplanung nachgekommen. Dabei bildet die Außenfassade mit ihren raumtiefen Fenstern eine klare Struktur. Die zwei massiv wirkenden Geschäftshausgiebel werden durch eine leicht wirkende, moderne Glasfassade verbunden.

Eine Besonderheit stellt die gewählte Natursteinfassade aus heimischem Muschelkalk dar, die mit einem horizontalen Raster dem Besucher schon von weitem ins Auge fällt.

Geschäftshauskonzept

Das Geschäfts- und Bürohaus wird als Erweiterung des Echterdinger Zentrums den wachsenden Bedarf an Einkaufsangeboten deutlich verbessern. Die Dinge des täglichen Bedarfs sind so in wenigen Gehminuten erreichbar. Das Geschäftshaus und der erste Bauabschnitt werden durch die gemeinschaftlich genutzte Tiefgarage mit zusätzlichen 36 Stellplätzen verbunden. Somit kann nach Fertigstellung die Einfahrt zum REWE-City und den weiteren Einzelhandelsgeschäften mittels einer breiten Einfahrt direkt von der Hauptstraße erfolgen. Für die Besucher ist ein direkter Zugang von der Tiefgarage zu den einzelnen Laden und Büroflächen möglich.

Der Wärmebedarf des Geschäftshauses wird über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe abgedeckt. Die Abdeckung der Spitzenlast erfolgt über eine mit Pellet befeuerte Kesselanlage des ersten Bauabschnitts. Die Be- und Entlüftung der einzelnen Etagen erfolgt über eine zentrale raumlufttechnische Anlage im Untergeschoss, welche mit einem Wärmerückgewinnungs-System ausgestattet wurde.

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Architektur Wohnhaus

Durch die sachlich-klare Formensprache der kubischen Bauform mit ihren gegliederten Staffelungen zur Sonnenseite hin wird modernes Wohnen neu interpretiert: „Viel Licht und Offenheit“. Insbesondere an der Südfassade entsteht ein lebendiges Spiel an großflächigen Fensteröffnungen. Sie vermitteln Großzügigkeit und ein spannendes Verschmelzen der Innenräume mit dem Außenraum. Größtmöglicher Abstand zur südlichen Nachbarbebauung lässt eine für innerstädtische Verhältnisse großzügige Grünfläche entstehen, zu der alle Wohnungen orientiert sind.

Wohnkonzept

In einem weiteren Bauabschnitt wurden acht hochwertige Eigentumswohnungen unterschiedlicher Größe – für Singles, Paare und Familien gebaut. Alle Wohnungen haben nach Süden ausgerichtete Terrassen oder Dachterrassen, die von den Nachbarn unbeeinträchtigt bleiben – dank einer ausgeklügelten Balkon-Staffelung.

Im ersten Obergeschoss befinden sich gut geschnittene Wohnungen mit Gartenanteil und Terrasse. Die Wohnungen im 2. und 3. Obergeschoss sind als bequeme Wohnungen auf einer Ebene angeordnet und bieten 3-4 großzügige Zimmer mit viel Wohnkomfort und hellen, sonnendurchfluteten Räumen. Eine Maisonette-Wohnung mit großem Penthouse-Anteil, Dachterrassen und atemberaubender Weitsicht bis zur Schwäbischen Alb rundet das Angebot des Echterdinger Carrés im 2. Bauabschnitt glanzvoll ab.

Selbstverständlich sind alle Wohnungen komfortabel von der Tiefgarage aus mit dem Aufzug zu erreichen. Zu einer hohen Nutzerqualität gehört die angenehme Anfahrbarkeit der Tiefgaragenplätze und ein hoher Sicherheitsfaktor in den privaten Parkbereichen. Schallschutzfenster, kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und das kostensparende Energiekonzept vervollständigt das stimmige Vorhaben. Das Wohnhaus wurde als Niedrigenergiehaus KfW 70 geplant und erstellt.

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Herausforderungen

Wettbewerbsanforderungen

Der Wettbewerb wurde durch die Gemeinde Deckenpfronn ausgeschrieben, um eine architektonische Lösung für ein Gelände direkt am Marktplatz zu finden. Hier sollten zwei gewerbliche Einheiten, fünf oder sechs Wohnungen sowie ein Café im Erdgeschoss entstehen.

Ziel war es, so viel Fläche wie möglich auf dem ausgewiesenen Baugrund zu erschließen und einzuplanen. Als weitere Anforderung kam hinzu, dass der Ortskern und Marktplatz der kleinen Gemeinde Ende des 2. Weltkriegs durch einen Luftangriff stark zerstört wurden.

Der Wiederaufbauplan, der immer noch Gültigkeit hat, sieht vor, dass entlang des Marktplatzes giebelständige Gebäude und Gehöfte entstehen sollen. 

Der Wettbewerbsbeitrag war daher nur zulässig, wenn diese Kriterien erfüllt waren.

Skizzen zum Grundriss: Version 1, Version 2 (umkreist), Version 3
Skizzen zum Grundriss: Version 1, Version 2 (umkreist), Version 3

Gelände und Umfeld

Bei der Recherche und Sichtung der Lagepläne der Gemeinde fiel auf, dass die Gebäude rund um den Marktplatz über relativ viel Abstand zueinander verfügen. Dieser Faktor und die Vorgabe eines giebelständigen Gebäudes inspirierten maßgeblich unseren Entwurf. Wichtig ist uns weiterhin, immer zu antizipieren, wie sich ein neues Gebäude in sein Umfeld integriert. Die gewünschte Ausstrahlung und Wirkung eines Gebäudes im Umfeld beeinflussen von vornherein die Überlegungen zu einem Entwurf.

Die Entwicklung drei miteinander verbundener Einheiten, die mit Abstand zueinander in Giebelform errichtet werden, hat die Jury überzeugt. Unser Beitrag hat gewonnen und wurde 2017 fertiggestellt.

Lageplan: Die topografischen Markierungen zeigen, dass der Lauf des Grundstücks auf grünem Grund nach Norden ansteigt. Ein ebenerdiger Zugang ist daher von Norden als auch von Süden aus möglich.
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Die buerohauser Expert*innen und die Bauherren

Für dieses Projekt haben wir unser Expert*innenteam in der klassischen Besetzung aus (Innen-)Architektur, Statik, Energieberatung und Vermessung zusammengesetzt.

Wir haben alle Leistungsphasen 1 bis 8 zusammen mit unseren externen Partner*innen der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärinstallation sowie mit den Kolleg*innen, den Elektro-Fachingenieur*innen, Brandschutzexpert*innen und Geolog*innen realisieren können.

Dabei übernehmen wir gerne die Koordination und das Projektmanagement, um bestmögliches Hand-in-Hand-Arbeiten zu erzielen. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Deckenpfronn verlief sehr gut. Um ästhetisch ansprechende als auch zum Umfeld passende und den budgetären Voraussetzungen entsprechende Lösungen zu finden, kam es in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Deckenpfronn als Kundin während des Planungsprozesses zu einer Veränderung im Giebelbereich. 

Wir haben den Wettbewerb gewonnen, weil wir die Faktoren giebelständiges Gebäude und Abstand zu Gebäuden bei unserem Entwurf berücksichtigt haben.

Helmut Hauser

Architekt

Modellbau Südansicht
Wettbewerbsmodelle: Giebelständige Häuser mit Abstand zueinander, ein Gelenk verbindet alle drei Einheiten.
Entwurf und Grundriss des Wohn- und Geschäftshauses
Play
Entwurf und Grundriss des Wohn- und Geschäftshauses
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Lösungen

Die Fuge: Rhythmus und Proportion im Einklang mit städtebaulichen Strukturen

Wir entwickeln in der Regel die Form eines Gebäudes im Kontext mit der umgebenden Bebauung, um somit eine Verträglichkeit herzustellen.

Mit Fuge meinen wir einen gewissen Abstand zueinander: hier zu den drei Gebäudeteilen. Dieses Gestaltungselement schenkt diesem Projekt besonders viel Reiz, da es auf unterschiedlichen Ebenen Bezüge zum Ort erschließt. 


Der Marktplatz eines Ortes ist Begegnungsort zum Einkaufen, Austauschen von Informationen oder für Feiern und wirkt so identitätsstiftend für die Bürger*innen. Das alte Haus, das am Platz stand und abgebrannt war, sollte ersetzt werden. Das Archivmaterial ließ gut erkennen, wie viel Platz man um das Gebäude fand und wie das Fachwerk und die Giebelhäuser den Ort prägen. 

Unser Anliegen war es, diese Elemente aufzugreifen, um die offene Stelle entsprechend der Dorfstruktur zu schließen, so dass die Bürger*innen das neue Gebäude gerne annehmen, weil es sich auf diese Weise harmonisch integriert. 

Wir haben uns daher für ein Gebäude mit Doppelgiebel und Zwischengelenk, das die Fuge zwischen den einzelnen Gebäudeteilen herstellt, entschieden. Den Duktus der giebelständigen Häuser beidseits der Straße Marktplatz haben wir damit aufgenommen. 

Entwicklung vom Modell bis zum fertigen Objekt: Veränderung der Fassadengestaltung im Giebelbereich.

Die Entwicklung des Gebäudekörpers und der Fassaden entstand in drei Schritten. Zuerst waren alle Giebel über zwei Geschosse verglast: Die Wohnungen waren zum Norden und Süden hin sehr hell. In der weiteren Planung haben wir zusammen mit dem Bauherren andere Elemente verwendet, um noch stärker städtebauliche Relationen herzustellen. So wurde stilistisch der Bezug zum ortsprägenden Fachwerk hergestellt.

Dazu trägt auch der großzügige Abstand zu den benachbarten Häusern bei: 

Proportionen und Grundrhythmus lassen erkennen, dass die Abstände zu den Seiten hin als auch zwischen den drei Häusern in etwa gleich sind.

Ein multifunktionales Gebäude und seine Erschließung

Die Gestaltung der Wohnungen konnte im Gegensatz zur Grundrisszeichnung von Gewerbeflächen einfacher gehandhabt werden. Der Grundriss separater Wohnungen auf mehreren Stockwerken orientiert sich meist hauptsächlich an den Wasser- und Abwassersträngen. Gewerbetreibende haben zusätzlich dazu unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen an ihre Geschäftsräume. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, haben wir das Gebäude so konzipiert, dass die Gewerberäume multifunktional sind. 

Für das fünfgeschossige Gebäude nutzten wir die topografischen Gegebenheiten und konnten von zwei Seiten das Gebäude ebenerdig erschließen. Der Gebäudekörper besteht aus Keller, Erdgeschoss mit Garage und erster Gewerbeeinheit, 1. Obergeschoss mit zweiter Gewerbeeinheit, 2. Obergeschoss und Dachgeschoss für Wohnungen. Von Süden her kann die Gewerbeeinheit, jetzt eine Apotheke, direkt vom Marktplatz aus betreten werden. Vom Parkplatz aus, der im nördlichen Teil des Grundstücks liegt, gelangt man über eine Rampe bzw. wenige Treppenstufen zur zweiten Gewerbeeinheit, momentan eine Arztpraxis.

Schnitt mit Eingangspfeilen
Schnitt Ansicht West: Zugang vom Parkplatz über die Treppe oder Rampe zur Praxis im 1. Obergeschoss

Wichtig war uns dabei, dass die Laufwege möglichst kurz sind. Um die fünf Geschosse zu erschließen, haben wir hier das Element der Fuge als Zwischengelenk verwendet.

Dieses funktioniert als Mittel zur vertikalen Erschließung. Es verbindet alle drei Gebäudeteile miteinander und hier sind Treppenhaus und Aufzug untergebracht.

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Ergebnisse

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Stärkung Dorfplatz als Ortsmitte

Zentrales Anliegen des Entwurfs ist die bestehende Ortsmitte über Integration neuer Nutzungen und Aufwertung vorhandener Freiräume zu stärken. Der bestehende Museumsplatz sowie die angrenzende Festwiese werden unter Ergänzung eines Mehrgenerationenspielplatzes als Platzfolge von Aktionsfläche, multifunktionaler Festwiese und Museumsplatz gestärkt und differenziert gestaltet. Die Angliederung eines Cafés bildet einen weiteren wichtigen Anziehungspunkt. So wird der neue Dorfplatz klar als belebte Ortsmitte erlebbar. Eine über Sitztreppen offene Anbindung des Platzes an die Waldach, findet in dem, dem Naturraum folgenden Weg seine Fortsetzung.

Schließung Straßenraum, halböffentliche Nutzungen

Der aufgebrochene Straßenraum der Bösinger Straße wird unter Schaffung von differenzierten Aufweitungen und Rücksprüngen geschlossen. Hier verdichten zentrale halböffentliche Nutzungen, wie eine selbstbestimmte Senioren WG57+ mit Gemeinschaftseinrichtungen sowie im Bereich des Gewerbehofs unterschiedliche gewerbliche Nutzungen mit darüber liegenden Geschosswohnungen auf ortstypische Weise den Straßenraum und bieten Schutz für die dahinterliegende offene Bebauungsstruktur. Rücksprünge und Aufweitungen schaffen den Nutzungen angemessene stadträumliche Vorplatzsituationen. Das im Erdgeschoss der WG57+ gelegene Café mit Mittagstisch und öffentlicher Toilette bildet in seiner zentralen Lage eine weitere wichtige Stärkung des neuen Dorfplatzes.


Unsere Ziele zur Stärkung des ländlichen Raums:


• Altes und Neues verbinden
• Attraktivität der Dörfer weiter entwickeln
• Modernes Wohnen schaffen

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Modell, Lageplan und Zeichnung halten die Nähe zum Flußlauf fest.
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buerohauser_Wettbewerb

Clusterwohnen

Im rückwärtigen zur Waldach gelegenen Bereich entwickelt sich eine offene, kleinteilige Bebauungsstruktur, die in verdichteter Bauweise neue stadträumliche, wirtschaftliche und nachbarschaftliche Qualitäten schafft. Freistehende Einzelhäuser gruppieren sich in zweier und dreier Gruppen um einen als erweitertes grünes Zimmer dienenden Wohnhof. Der Wohnhof bietet so die Möglichkeit nachbarschaftlichen Lebens und dient als erweiterte Terrasse der einzelnen Häuser. Die offene, kleinteilige Bebauungsstruktur ermöglicht ein Hindurchfließen des Grünraums der Flussauen zwischen den Clusterhäusern. Grünstiche sowie vielfältige Blickbeziehungen zur Waldach unterstützen die Einbettung der Gebäude in den Grünraum.

buerohauser_Wettbewerb-Beihingen_03_Plan2

Grünraum Waldach

Das Flussbett der Waldach wird entlang des neu entstehenden Quartiers renaturiert und aufgeweitet. Sitz- und Sportgelegenheiten sowie naturnahe begehbare Elemente machen hier den breiten Flusslauf erfahrbar. Grüne Durchstiche binden das Quartier und die umliegenden Nachbarschaften unmittelbar an die Waldach an.

Gestaltung

Eine durchgängige II – II+DG geschossige Bebauung mit steil geneigtem Satteldach greift in Ihrer Größe und Ausdruck die Maßstäblichkeit und den Charakter der von ländlichen Strukturen geprägten Umgebung auf und führt diese fort.

Energiekonzept

Ein Quartiers-Energiekonzept führt den Nachhaltigen Charakter des Wohnparks fort. PV Elemente werden in zentrale Energiespeicher gespeist und an ein E-Carsharing Pool und eine E-Tanksäule weitergegeben. Das Zentrale im Gewerbehof integrierte Blockheizkraftwerk bietet Nahwärme für die einzelnen Gebäude.

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Städtebauliches Konzept

Die Entwurfsverfasser schlagen zwei losgelöste Häuser vor, die sich in zwei bzw. drei einzelne Giebelständige Baukörper auflösen. Die einzelnen Volumen fügen sich so angemessen in die kleinteilige Umgebungsbebauung und unterstreichen in ihrer Giebelständigkeit dennoch die Bedeutung der geplanten Nutzung für den Ort und die Gemeinde Mötzingen.

Das identische gewählte Achsraster der einzelnen Baukörper ist lediglich in der Tiefe variiert und ermöglicht so eine wirtschaftliche Konstruktion der gesamten Baukörper. Der vordere Baukörper steht in der Fluchtlinie der bestehenden Schlossgartenstraßenbebauung und schließt so, vis a vis zum alten Schlossgebäude, den bestehenden Straßenraum. Der hintere Baukörper steht parallel zur Schulstraße und bildet ebenfalls eine Kante zum Straßenraum aus.

In ihrer Mitte spannen die beiden Häuser einen kleinen, neu entstehenden Quartiersplatz auf. Schatten spendendes Zentrum dieses Platzes ist der erhalten gebliebene Walnussbaum. Der Quartiersplatz wird so zur neuen belebten Mitte der unterschiedlichen Nutzungen. Wohngruppe, Tagespflege, sowie in die Mensa gehende Schüler und Senioren begegnen sich hier.

Betreutes Wohnen Mötzingen

Baukonstruktion – Option Umnutzung

Alle fünf Baukörper besitzen ein gleichmäßig aufgebautes Achsraster. Dieses Achsraster ermöglicht eine spätere leichte Umnutzung einzelner Bereiche, sowie grundlegend eine wirtschaftliche Konstruktion. So lässt sich die Raumstruktur der Wohnungen durch einfache Ergänzung einzelner Wände sowie durch Hinzufügen der gleichmäßig angeordneten Nasszellen problemlos in einem späteren Stadium zu einer weiteren Wohngruppe umbauen.

Ebenfalls ist eine Umnutzung der Arztpraxen in seniorengerechte Wohnungen einfach möglich. Auch die gewünschte Flexibilität zum späteren Zusammenschluss bzw. der Vergrößerung einzelner Praxen ist gegeben. Die gleichbreiten Baukörper variieren lediglich in ihrer Tiefe. So fügen sich alle Baukörper trotz ihrer Orthogonalität in die baurechtlich vorgegebenen 2,5m Mindestgrenzabstand.

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