Energetische Sanierung und Innenraumkonzept für einen Bürgersaal
Der Proberaum der Gemeinde Egenhausen wurde vom buerohauser Team umfassend bearbeitet: Die energetische Sanierung und die Umsetzung eines Innenraumkonzepts waren Teil des Leistungsumfangs.
Der Proberaum der Gemeinde Egenhausen wurde vom buerohauser Team umfassend bearbeitet: Die energetische Sanierung und die Umsetzung eines Innenraumkonzepts waren Teil des Leistungsumfangs.
2012
realisiert
Roland Sigwart Photographie
130m2
Ausgangslage
Der Proberaum wurde 1975 an die Silberdistelhalle angebaut und hat seither keine baulichen Veränderungen erlebt. Die intensive Nutzung durch Vereine, Gemeinde und private wie gewerbliche Mieter hat Spuren hinterlassen, die nicht mehr zu retuschieren sind. Zudem sind die heutigen energetischen Anforderungen auf ganz anderem Niveau wie vor 37 Jahren. Die Aussicht auf eine wesentliche Verbesserung der energetischen Situation war letztlich auch der Auslöser für eine Bewerbung um Fördermittel aus dem ELR Programm der Landesregierung.
Im Frühsommer 2012 erhielt die Gemeinde den positiven Bescheid über Finanzmittel in Höhe von 45.000 Euro, wenige Wochen später waren die Planungen abgeschlossen und der Umsetzung des Vorhabens stand nichts mehr im Weg. Da bereits seit vielen Jahren in und um die Halle gebaut und saniert wird, hatte Bürgermeister Buob diesen Abschnitt schon lange auf dem Radar.
Wenn Bürgermeister Frank Buob auf die Sanierung des Proberaums zu sprechen kommt, gerät er verständlicherweise ins Schwärmen:
„Die >gute Stube< der Gemeinde erhält endlich auch ein passendes Outfit – unser Bürgersaal kann sich wieder sehen lassen.“
Frank Buob, Bürgermeister Egenhausen, 2012
In einer achtwöchigen Bauzeit realisierte das Architekturbüro buerohauser, Egenhausen die umfangreiche Sanierungsmaßnahme. Dank eines strikten Kosten- und Terminmanagements wurden das Budget und der Zeitpunkt der Fertigstellung exakt eingehalten. Architekt Werner Schleh verweist auf die hervorragende Zusammenarbeit mit den lokalen Handwerkern, die eine beachtliche Leistung erbracht haben.
Eine Bestandsaufnahme der energetischen Abläufe ging den Überlegungen voraus, auf deren Grundlage dann die Maßnahme geplant wurde. So wurde die Fensterfront komplett demontiert und durch dreifachverglaste bodentiefe Metallrahmenfenster ersetzt. Die sprossenlosen Fenster wirken jetzt großzügig und eröffnen einen tollen Blick auf den Egenhäuser Kapf.
Hinzu kommt, dass die alten Heizkörper entfernt und durch neue kompakte und leistungsstarke Radiavektoren-Heizkörper ersetzt wurden. Die energetischen Maßnahmen werden wesentlich unterstützt durch eine verbesserte Dämmung im Decken- und Außenwandbereich, so dass die berechtigte Hoffnung besteht, dass die Energiekosten deutlich gesenkt werden können. Auch die Installation einer Belüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung soll dazu beitragen.
Innenraumkonzept
Neben den energetischen Aspekten wurde auch dem Innenraum hohe Bedeutung beigemessen: Innenarchitektin Gabriela Hauser entwickelte ein Farbkonzept, in dem modernste Elemente mit natürlich-rustikalen Materialien zusammenspielen. Eine Naturholzwand aus Eiche bildet den Kontrast zu dem dunklen Bodenbelag und den weiß verputzten Wänden und Deckenteilen.
Eine Akustikdecke wird künftig für wesentlich verbesserte klangliche Bedingungen sorgen: Musizierende Gruppen und Chöre, Vortragsveranstaltungen oder auch private Feste dürften erheblich von der verbesserten akustischen Situation profitieren. Die erneuerte Medientechnik wird ergänzt durch eine neue Audio-Anlage, die für unterschiedliche Zwecke genutzt werden kann. Die moderne LED-Beleuchtung sorgt für eine gleichmäßig gute und angenehme Ausleuchtung des Raums. Auch ein Flachbildschirm wurde installiert, um künftig für Präsentationszwecke jeder Art gewappnet zu sein.
Aus unterschiedlichen Gründen entschied sich der Bauherr im Verlauf der Maßnahme die Eingangstüre zum Proberaum zu verbreitern, was zunächst statisch geprüft werden musste. Nach der positiven Einschätzung aus dem Architekturbüro buerohauser integrierte der verantwortliche Architekt Werner Schleh die Planungen in die Maßnahme. Durch die breite Tür ist die Nutzung des Raums noch flexibler geworden, Anlieferung und Abtransport von Musikinstrumenten jeder Größe sowie Bestuhlung oder Tischen stellt so beispielsweise kein Problem mehr dar.
Parallel zur Sanierung des Proberaums wurde das Mobiliar der Silberdistelhalle nach über 40 Dienstjahren ausgetauscht. Für die neuen Hallenmöbel hat der Gemeinderat ein Budget von 72.000 Euro zur Verfügung gestellt, von dem nun 480 Stühle bei Erhard Jost aus Altensteig (Fa. Brunner) und 80 Tische bei der Schreinerei Rath aus Egenhausen geordert wurden. Dank einer Spende der Volksbank Nordschwarzwald verringerten sich die Ausgaben. Der Sitzkomfort wird durch die Neuanschaffung erheblich gesteigert, die farbliche Abstimmung erfolgte auch mit den Planern des Proberaums, so dass die Möbel den neuen Räumlichkeiten bestens zu Gesicht stehen.
Ergebnis
Bürgermeister Buob ist überzeugt davon, dass die Sanierung der Aufenthalts- und Nutzungsqualität einen Schub verleiht. Egal ob musik- und gesangstreibende Vereine, die Musikschule Altensteig oder die VHS Oberes Nagoldtal – die Besucher des neu gestalteten Proberaums werden die verbesserte Qualität des Raums zu schätzen wissen. Klar ist für Buob auch, dass nach Fertigstellung der Maßnahme die Nutzung durch die Vereine den Vorrang vor den privaten oder gewerblichen Anfragen behält.
„Der Raum soll weiterhin als Bürgersaal genutzt werden.“
Bürgermeister Frank Buob, 2012