Gute Raumstruktur kann man fühlen
Wenige Grundprinzipien strukturieren sämtliche Räume, wie wir sie nutzen und uns in ihnen bewegen.
Seitdem wir Menschen existieren, haben wir Räume geschaffen, die uns schützen, auf uns aufmerksam machen, wohlfühlen lassen oder Verbindungen herstellen und Neues ermöglichen.
Alle Räume, ob urbane oder ein einfaches Zimmer, können durch folgende Grundprinzipien gestaltet werden:
- Subtraktion, z. B. ein Atrium oder eine Wandnische
- Durchdringung, z. B. die Verbindung von unterschiedlichen Baukörpern wie im Reichstagsgebäude die Weiterführung der Glaskuppel in den Plenarsaal hinein
- Addition, z. B. Reihenhäuser, bei denen die einzelnen Häuser nicht alle gleich aussehen
Grundsätze
Des Weiteren können diese sechs architektonischen Grundsätze helfen, Räume gut zu gestalten:
Zu überlegen ist, wie das Umfeld gestaltet ist. Die Vorzüge, wie die Lage des neuen Raumes oder Grundstücks beschaffen ist, werden herausgearbeitet. Es werden dabei z. B. besondere Aussichtslagen genutzt: Schöne Aussichten und Blickrichtungen werden in der Planung berücksichtigt.
Es wird geprüft, ob etablierte und bisher genutzte Wege und Strukturen weitergeführt werden können.
Richtungsvorgaben durch Verengung von Räumen, z. B. in Eingangsbereichen oder Bahnhöfen, kanalisieren die Bewegungsabläufe.
Zu beachten ist, ob Räume Grenzen erhalten sollen oder inwiefern Räume und Gebäude Grenzen errichten.
Umschlossen werden schützenswerte Räume, z. B. durch Mauern oder Wasserläufe, die errichtet werden.
Räume können miteinander verbunden werden, damit man durch sie hindurchkommt oder hindurchsieht.
Proportionen
Proportionen sind ein weiterer sehr wichtiger Faktor, den es zu berücksichtigen gilt, wenn man gut strukturierte Räume erzeugen will.
Neben dem Goldenen Schnitt als Teilungsverhältnis zweier Größen gibt es von uns bevorzugte Proportionen, die wir Menschen als wohlgestaltet empfinden: beispielsweise das Verhältnis 2:3 oder 3:5.
Um eine besonders hohe gestalterische Qualität zu erzeugen, haben wir uns das Ziel gesetzt, pro Entwurf drei bis fünf Proportionen auszuwählen und konsequent anzuwenden.