Generalsanierung im Berufsförderungswerk Düren
Essenausgabe und Speisesaal für Blinde und Sehbehinderte nun optimal eingerichtet: Küche nun mit „Cook & Chill"-Verfahren.
Essenausgabe und Speisesaal für Blinde und Sehbehinderte nun optimal eingerichtet: Küche nun mit „Cook & Chill"-Verfahren.
2014
realisiert
14 Wochen
Tom Reindel Fotografie
Ausgangspunkt
Das Berufsförderungswerk Düren ist eines von drei Beratungs- und Bildungszentren der beruflichen Rehabilitation blinder und sehbehinderter Erwachsener in Deutschland.
Das Kochverfahren der bestehenden Großküche soll auf ein Cook & Chill-Verfahren umgestellt werden. In Verbindung mit der Generalsanierung der Küche soll ebenfalls der Speisesaal und die Essensausgabe neu gestaltet werden. Bauliche und funktionelle Mängel am bestehenden Gebäude aus dem Jahr 1977 sollen im Zuge der geplanten Maßnahme ebenfalls behoben und ausgebessert werden.
Konzeption
buerohauser hat den grundlegenden Entwurf ausgearbeitet.
In einem Team bestehend aus vier Rehabilitanden, zwei Mobilitätstrainern, dem Küchenpersonal des BFW und den Mitarbeitern von buerohauser wurde dann das finale Farb- und Materialkonzept erarbeitet. Farben, Leuchten, Materialien und Möbel wurden in mehreren Workshops bemustert und veranschaulicht. Die speziellen und hochsensiblen Anforderungen der sehbehinderten und blinden Rehabilitanden an die Raumgestaltung konnten nur so erfolgreich umgesetzt werden.
Umsetzung
Farblich kontrastreiche Abstufungen ermöglichen den sehbehinderten Menschen ein gutes Unterscheiden der einzelnen Objekte und Einrichtungsgegenstände.
So wurde bewusst eine dunkle Sockelleiste als Trennelement zwischen Boden und Wand gewählt. Eine dunkle Tischkante in Verbindung mit einem hellen Boden und farbigen Stühlen stellen klare Abgrenzungen dar und helfen beim Orientieren. Die Kombination von Gelb und Schwarz stellt einen der besten Kontraste für sehbehinderte Menschen dar. Dementsprechend wurde die Einrichtung darauf abgestimmt. Dimmbare Lichtdecken wurden bewusst vertikal zu den Tischreihen angeordnet, damit hellere und dunklere Beleuchtungsbereiche entstehen.
Da vor allem blinde Menschen sehr geräuschempfindlich sind, trennen Sideboards verschiedene Bereiche ab und absorbieren gleichzeitig störende Geräusche. Eine Akustikputzdecke ist im gesamten Speisesaal angebracht. Ein Blindenleitsystem am Boden mit Noppenkreuzungen und dunklen Linien führt die sehbehinderten Menschen sicher zu den einzelnen Orten. Gerade auch für vollblinde Menschen eine optimale Orientierungshilfe.